Die Flossenbürger Granitvorkommen sind ausschlaggebend für den Standort des Konzentrationslagers. Der SS-eigene Betrieb Deutsche Erd- und Steinwerke (DESt) soll Baumaterialien für nationalsozialistische Großprojekte liefern.
Ab 1942 werden Häftlinge gezielt zur Zwangsarbeit in der Rüstungsindustrie eingesetzt. Das Regensburger Messerschmitt-Werk verlagert einen Teil der Flugzeugfertigung in das KZ Flossenbürg. Ab März 1943 produzieren die Deutschen Erd- und Steinwerke für den Rüstungskonzern.
Die meisten Gefangenen werden wegen ihrer Herkunft inhaftiert. Die nationalsozialistische Rassenlehre erklärt Juden sowie Angehörige anderer Völker und Ethnien zu »Untermenschen«. Viele werden wegen ihrer politischen Überzeugung verfolgt, weil sie das Regime kritisiert oder Widerstand geleistet haben. Andere werden wegen ihres Glaubens eingewiesen oder weil sie nach der herrschenden Ideologie angeblich den »gesunden Volkskörper« bedrohen.
100.000 Menschen aus 47 Nationen sind Häftlinge im Konzentrationslager Flossenbürg oder in einem seiner Außenlager: 84.000 Männer, 16.000 Frauen und sogar Kinder. Im Konzentrationslager Flossenbürg sterben von Anfang an Menschen. Sie verhungern, erfrieren und werden willkürlich umgebracht.
Anfang April 1945 beginnt die Auflösung des KZ Flossenbürg und seiner Außenlager. Neben Tausenden von Häftlingen aus den kurz zuvor geräumten Lagern Groß-Rosen und Buchenwald verschleppt die SS auch »Sonderhäftlinge« nach Flossenbürg. Einige von ihnen werden gezielt umgebracht, darunter auch Pfarrer Dietrich Bonhoeffer. Zwei Wochen nach seiner Ermordung, am 23. April 1945, erreicht die US-Armee das KZ Flossenbürg.
Bild: KZ-Gedenkstätte Flossenbürg