Ab Frühjahr 1946 nutzt die Flüchtlingsverwaltung der Vereinten Nationen (UNRRA) Gebäude und Gelände des ehemaligen Konzentrationslagers Flossenbürg als DP-Camp. Die dort einquartierten polnischen Displaced Persons beginnen zunächst, den KZ-Ehrenfriedhof umzugestalten, den die US-Armee im Mai 1945 in der Ortsmitte von Flossenbürg hatte anlegen lassen. Am 25. Mai 1947 wird im Bereich des ehemaligen Krematoriums mit dem „Tal des Todes“ eine der ersten KZ-Gedenkstätten in Europa eingeweiht, eine Erinnerungslandschaft mit einer christlichen Gedenkkapelle, symbolischen nationalen Grabplatten und einer Aschenpyramide.
Ende der 1950er Jahre errichtet die Bayerische Schlösserverwaltung in einem Teil des ehemaligen Schutzhaftlagers einen Ehrenfriedhof. Entlang der Routen der Todesmärsche werden über 5500 zum Großteil unbekannte Opfer exhumiert und in Flossenbürg wiederbestattet. Eine parkähnliche Gestaltung des Geländes verharmloste bewusst die historischen Umstände des massenhaften gewaltsamen Todes.
Erst Ende 1999, mit der institutionellen Gründung der KZ-Gedenkstätte Flossenbürg, beginnt die Umwandlung von einem Friedhof zu einem Museum, einem Gedenk- und Lernort an einem der zentralen Schauplätze nationalsozialistischer Verfolgung in Europa. Seit 2003 ist die KZ-Gedenkstätte Flossenbürg in der Trägerschaft der Stiftung Bayerische Gedenkstätten.
2007 und 2010 werden preisgekrönte Dauerausstellungen zur Geschichte des Konzentrationslagers und zu seinen Nachwirkungen eröffnet. 2015 kann die Neugestaltung des Außengeländes mit der Eröffnung eines Bildungszentrums mit Museumscafé abgeschlossen werden.
Heute ist die kritische Auseinandersetzung mit der Geschichte des Konzentrationslagers Flossenbürg und seinen Nachwirkungen eines der zentralen Anliegen der KZ-Gedenkstätte Flossenbürg.
Bilder: KZ-Gedenkstätte Flossenbürg